Self-Employed oder Small Business

Diese Woche freuen wir uns einen Teil des Quadranten mit euch zu untersuchen, der für viele Menschen den ersten Schritt in die Freiheit bedeuten kann und für andere genau das Gegenteil, nämlich einen Schritt in die Selbst-Sklaverei. Wir werden die Vor- und Nachteile diskutieren, welche Menschen sich in diesem Teil befinden und welche Möglichkeiten dir hier offen stehen. Besonders werden wir auch auf die Thematik eingehen, warum es entweder sehr positiv für dich sein kann, oder eben ein Schritt, den du bereuen kannst.

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Zunächst ist es interessant zu wissen, dass sich die Zahl der Selbstständigen in freien Berufen in den letzten 10 Jahren in etwa verdoppelt hat. Mittlerweile gehören zu dieser Gruppe 1,45 Millionen Menschen. Den größten Anteil mit über 335.000 Menschen bilden dabei Kulturberufe. Die nächstgrößeren Zahlen finden wir in verschiedenen medizinischen Berufen, von Ärzten bis hin zu diversen freien Heilberufen. Auch Rechtsanwälte und Steuerfachberufe reihen sich bei den freien Berufen ein. Einen weiteren Anteil dieses Teil des Quadranten füllen kleine Unternehmen aus. Statistisch gehören sie zu den Kleinstunternehmen, diese haben bis zu 9 Beschäftigte und erwirtschaften bis zu 2 Millionen Umsatz jährlich. Davon gibt es in Deutschland knapp über 2 Millionen. Ob wir die knapp 400.000 Kleinunternehmen (bis zu 49 Beschäftigte, bis 10 Millionen Umsatz) in diesen oder den Teil U zählen, hängt sehr stark von den Rahmenbedingungen ab, welchen der oder die Geschäftsführer ausgesetzt sind.

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Möchte man sich vom Angestelltendasein in diesen Teil des Quadranten begeben, gibt es viele Dinge zu bedenken. Sinnvoll ist es hier auch anzumerken, dass sehr viele Menschen zunächst einmal nebenberuflich mit der Selbstständigkeit beginnen. Am wichtigsten ist hier unserer Meinung nach der finanzielle Hintergrund. Es gibt in Deutschland die Möglichkeit der Kleinunternehmerregelung, ab 2021 kannst du mit einem angemeldeten Kleingewerbe bis zu 21.000€ Umsatz[1] erwirtschaften. Und hier beginnt schon der spannende Teil: Umsatz! Je nachdem welche Tätigkeit du ausführst, kann vom Umsatz noch eine abgezogen werden müssen. Selbst wenn du ein Honorar bekommst, z.B. für Verkauf, musst du diverse Ausgaben bedenken. Diese können sehr unterschiedlich und auch kostenintensiv sein. Dinge wie Fahrtkosten, Vorbereitung, Vorführware etc. verringern deinen Gewinn in dem Fall trotzdem. Interessanter ist es noch, wenn du Miet- und/oder Produktionskosten hast. Nimmst du über aktuell 17.000€ jährlich ein, ist die Kleinunternehmerregelung für dich nicht mehr zutreffend. Bist du kein Kleinunternehmer, z.B. mit Angestellten und einem größeren Umsatz, dann gelten andere steuerliche Regelungen. Vergiss nicht dieses Geld auch zurück zu legen oder eben gleich, z.B. Quartalsweise, zu bezahlen. Auch die Mehrwertsteuer ist ein intensives Thema. Achte also genau darauf, welchen steuerlichen Anforderungen du unterliegst, sonst kommt irgendwann das böse Erwachen.

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Neben der Steuer gibt es noch andere finanzielle Faktoren, die du unbedingt beachten solltest. Je nach Berufsgruppe kommst du vielleicht nicht um Zahlungen in die Rentenkasse oder andere Sozialabgaben[2] herum. Hier kannst du dich zwar unter Umständen zunächst mit einem Antrag für 3 Jahre befreien lassen, aber pass auf, dass dies von Anfang an geklärt ist, sonst kommen hohe Nachzahlungen, die dein Vorhaben schon im Keim ersticken. Zählst du von der Berufsgruppe her als Lehrer, musst du nämlich unbedingt Sozialabgaben leisten. In die Rentenkasse zahlst du ebenfalls 50% ein – die ersten 3 Jahre, dann ändern sich die Regelungen. Auch bezüglich der Krankenkasse gilt es sich vorab zu informieren. Bist du Hauptberuflich selbstständig, musst du deinen Krankenkassenbeitrag selbst leisten. Die Höhe wird prozentual an deinem Einkommen berechnet und ist jeden Monat fällig. Hast du also mal einen Monat rote Zahlen geschrieben, ist das für die Krankenkasse irrelevant. Der Mindestbeitrag ist ca. 150€ plus der Zusatzbeitrag der Krankenkasse. Ermittle also unbedingt alle Kosten BEVOR du dich in die Selbstständigkeit begibst.

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Hast du Angestellte, verkompliziert sich die Rechnung natürlich. Ob Minijobber, Werkstudent, Azubi oder "normaler" Angestellter, die Kosten müssen in der monatlichen Kalkulation beachtet werden. Auch wenn du es dir "einfach machen möchtest" und Aufträge nur per Honorar vergibst, kann es unter Umständen zu Kosten kommen. Je nachdem, ob deine Honorarkraft einen Arbeitsplatz oder Materialien benötigt, die Rahmenbedingungen sollten unbedingt vorher geklärt werden, natürlich auch die Frage, ob du Honorarkräfte findest, die unter diesen Bedingungen arbeiten. Für dich selbst, aber auch deine Honorarkräfte ist weiterhin wichtig, wie viele Stunden oder Aufträge du oder diese Person bei einem Unternehmen übernehmen. Hüte dich vor Scheinselbstständigkeit und mache dich nicht abhängig von einem Auftraggeber. Ein Coachingkunde von mir hatte z.B. eine hervorragend laufende Personaldienstleistungsfirma, er bezahlte seine Arbeitskräfte sogar fair und kümmerte sich um die Arbeitsbedingungen. Als er zu mir ins Coaching kam erzählte er mir davon, auch dass er von heute auf morgen pleite war, da er zwar eine Weile super Umsätze erzielte, aber diese nur durch einen Auftraggeber, der ihm davonlief, als einer seiner Angestellten diesen vor Gericht zerrte.

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Die Liste der zu bedenkenden Dinge ist noch um einiges länger, wir haben uns hier auf Anfängerfehler konzentriert. Was sehr wichtig ist, ist dass dieser Schritt für dich auch der in deine finanzielle Freiheit und Selbstverwirklichung sein kann. Besonders wenn du spezialisiert bist oder eine vernachlässigte Nische findest, kannst du hier sehr lukrativ arbeiten. Bis zu einem gewissen Punkt bist du sehr selbstbestimmt bezüglich deiner Arbeitszeiten, also wann und wie viel du arbeitest. Ein großer Pluspunkt kann natürlich sein, dass du dir genau die Arbeit aussuchen kannst die du liebst und mit den Menschen zusammenarbeiten kannst, die du dir aussuchst – sowohl Kunden, als auch Auftragsgeber. Du darfst ständig dazu lernen und erlebst oft viele neue und spannende Abenteuer. Besonders interessant ist für uns auch die Arbeit an uns selbst, die persönliche Weiterentwicklung die wir jeden Tag erleben dürfen und die Fähigkeiten, die du dir aneignen darfst oder sogar schon besitzt und sie perfektionieren kannst. Der alte Satz "mach dein Hobby zum Beruf" findet hier unbedingt Anwendung. Folgst du deiner Passion, hast du die besten Chancen erfolgreich und glücklich durchs Leben zu gehen!

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Fazit des Tages ist, dass dieser Teil des Quadranten für viele Menschen ein großer Schritt in die Freiheit und in ein selbstbestimmtes Leben ist. Es darf nicht unterschätzt werden, wie viel Energie in dieser Lebensweise steckt und welche Ups und Downs sie mit sich bringen kann. Möchtest du in diesem Sektor erfolgreich sein, dann ist das aus jeder Basis heraus möglich. Allerdings erfordert dieser Schritt eine gute Portion Mut, den Willen an sich selbst zu arbeiten, zu lernen und am Ball zu bleiben. Egal wo du im Leben stehst, du kannst dich immer verändern und neu entdecken. Wichtig ist, dass du aus dir heraus handelst, aus deiner Motivation und deinen Ambitionen heraus. Befindest du dich bereits in diesem Teil des Quadranten und fühlst dich, als ob du auf der Stelle trittst oder brauchst noch Orientierung und Unterstützung? Dann melde dich jetzt gleich bei Abenteuerleben-Dein Ziel-Dein Weg und lass uns gemeinsam Lösungen finden!

 

[1] Wir möchten darauf hinweisen, dass wir keine unternehmerische oder steuerliche Beratung in diesem Artikel anstreben. Du solltest dich unbedingt selbst bei Profis zu den jeweiligen Themen informieren!

[2]  Wir möchten darauf hinweisen, dass wir keine Haftung für Aussagen bezüglich der Rentenkasse und anderen sozialen Abgaben übernehmen. Bitte suche diesbezüglich Spezialisten auf.

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